Eines der häufigsten Probleme bei SharePoint-Projekten ist das Nutzer-Engagement bzw. die Akzeptanz und Annahme des Systems.
Immer wieder hört man von Projekt-Teams Dinge wie:
"Es wurde sehr viel Zeit und Geld in die neue SharePoint-Lösung
investiert, aber kaum jemand nutzt es" oder Benutzer sagen uns „SharePoint
ist toll", aber Sie benutzen nur einen winzigen Teil der Funktionen die
zur Verfügung stehen.
Während die Formulierung "Stell es zur Verfügung
und sie werden mit Ihren Wünschen kommen" nicht ganz falsch ist,
trifft es im Falle von typischen SharePoint-Projekten leider doch meistens eher
nicht zu. Eine hohe Akzeptanz zu schaffen ist schwer und erfordert ggfs. viel
Arbeit über einen längeren Zeitraum.
Um mehr über die tatsächliche Akzeptanz zu erfahren,
ist der erste Schritt diese zu analysieren – d.h. wissen, was die Nutzer
benötigen und wollen. Erst wenn man hier mehr Informationen gesammelt hat,
lässt sich das System wirklich bedarfsgerecht an die Benutzer und deren
Anforderungen anpassen.
Die einfachste Form der Analyse ist in diesem Fall das
Messen des Nutzerverhaltens, also z.B. welche Inhalte werden oft über die Suche
gesucht, welche Seiten sind beliebt, welche Funktionen, wie lange werden diese
genutzt und mit welchen Geräten. Wir stellen Ihnen hier vier verschiedene
Möglichkeiten zur Messung des Nutzerverhaltens vor.
Variante 1
SharePoint 2013 Standard Funktionen zur Messung des Nutzerverhaltens
SharePoint 2013 Standard Funktionen zur Messung des Nutzerverhaltens
Das Messen / Protokollieren des Nutzerverhaltens in
einem SharePoint Portal (z.B. in einem Intranet oder Extranet) kann für viele
Szenarien hilfreich sein. Aber welche Möglichkeiten bietet SharePoint bereits
out-of-the-box für diese Anforderung?
SharePoint-2013 bietet eine Mischung aus den
sogenannten Verwendungsberichten und der Audit-Protokollierung. Beides ist dazu
geeignet sich ein Bild des Nutzerverhaltens zu erstellen. Die
Verwendungsberichte enthalten „Popularity Trends" für Inhalte innerhalb
einer Websitesammlung (wie z.B. Websites, Listen und Bibliotheken und Elemente)
und bietet verschiedene Ansichten der Daten. Die Popularity Berichte können
z.B. auch Daten von Suchanfragen erfassen, was z.B. genutzt werden kann um
Themen, die häufig gesucht werden, prominenter / besser
darzustellen. SharePoint unterstützt aber unter dem Schlagwort der
Audit Reports auch eine formellere Überwachung der Benutzer Aktivitäten.
Aktionen, die überwacht werden können sind z. B.:
·
Öffnen von Dokumenten
· Download von Dokumenten
· Check-in/out
· Listenelemente anzeigen
· Listenelementeigenschaften ändern
· Download von Dokumenten
· Check-in/out
· Listenelemente anzeigen
· Listenelementeigenschaften ändern
Die Daten aus diesen Prüfberichten umfassen sehr viel,
wie z.B. wer hat wann welche Änderungen an Inhalten vorgenommen. Ebenso
wer hat wann welche Inhalte aufgerufen oder gelöscht. Eine Exportfunktion
ermöglicht das einfache Bereitstellen dieser Berichte in Form von
Excel-Dateien.
Variante 2
Google Analytics
Google Analytics
Google Analytics ist vor allem im amerikanischen Raum
und für öffentliche Websites ein wichtiger Standard der Industrie zur
Verfolgung von Benutzerdaten. Viele Unternehmen nutzen Google Analytics in
Kombination mit den eingebauten Reporting-Funktionen von SharePoint, um
deutlich ausführlichere Analysen zu generieren. Die ganze
Funktionalität von Google Analytics kommt dabei lediglich durch ein kleines
Code-Snippet, das recht einfach entweder dem gesamten Portal oder auch nur
kleinen Teilbereichen hinzugefügt werden kann. Sobald das erledigt ist, kann
über Google Analytics das gesamte Benutzerverhalten verfolgt und mit Hilfe von
verschiedenster Berichte ausgewertet werden. Natürlich gibt es hier auch
Nachteile. Einer dieser Nachteile ist es, dass Google Analytics nicht speziell
für SharePoint entwickelt wurde und somit verschiedene Besonderheiten nicht
erfassen kann (wie z.B. in den Audit Berichten). Weiterhin werden sämtliche
generierte Daten automatisiert an Google weitergegeben, was speziell im
europäischen Raum aus Datenschutz Sicht natürlich oft ein Problem ist.
Variante 3
Weitere Drittanbieter Software
Weitere Drittanbieter Software
Als Alternative zu Google Analytics existieren
zahlreiche Third Party Komponenten zur Messung des Nutzerverhaltens. Dies
schließt sowohl spezielle Lösungen für SharePoint wie z.B. „HarePoint" als
auch allgemeinere Lösungen wie z.B. das Produkt „Smarterstats" ein.
Variante 4
Mit den Nutzern sprechen
Mit den Nutzern sprechen
Es klingt vielleicht einfach, aber leider ist dies ein
Thema das oft übersehen bzw. ignoriert wird. Einfach mal mit den Benutzern
sprechen und Sie bitten, Ihre Probleme / Sorgen und Anforderungen darzustellen.
Das ganze kann auch gerne mit SharePoint Bordmitteln unterstützt werden, z.B.
mit Hilfe von Diskussionsforen, Umfragen, Feedbackfunktionen auf den Seiten
oder natürlich auch mit Hilfe von kleineren Workshops.
Zusammenfassend kann man sagen, die Optimierung oder
gar Schaffung der Akzeptanz ist unter Umständen ein schwieriges, aber lösbares
Problem. Zunächst steht immer eine entsprechende Analyse und Kommunikation mit
den (zukünftigen) Benutzern. Aber es erfordert natürlich auch eine regelmäßige
Kontrolle und ggfs. Anpassung des Systems um sicherzustellen, dass die
Akzeptanz nicht im Laufe der Zeit wieder nachlässt.
Unsere Berater haben langjährige Erfahrung in diesem
Punkt - Sprechen Sie uns bei Bedarf gerne für ein erstes unverbindliches
Gespräch an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen